Namibia - Botswana - Südafrika per Rad
Eine Reise durch die Namib, Kalahari & Karoo Wüsten
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Mein Rondavel in Sesriem. Schöner schattiger Platz unter gewaltigem
Baum. Für drei Tage mein Zuhause.
Hier kann man einfach nur blendend relaxen, oder auch Touren starten
zu einer nahegelegenen Felsenschlucht oder auch zur berühmten "Oase"
Sossusvlei. Zu der ist man allerdings auf einen Lift mit dem Auto
angewiesen
da der Park nur zwischen Sonnenauf- und Untergang geöffnet ist und das
Rad für die 40km lange Strecke (ein Weg) somit verboten ist.
Ein besonderes Phänomen des südlichen Sternenhimmels: das Kreuz
des Südens.
Bei null "Lichtverschmutzung" und klarer Luft wie hier in der
Wüste ist der
Sternenhimmel um ein vielfaches schöner und strahlender als zum Beispiel
bei uns in Deutschland! Absolut fantastisch!
Die folgenden vier Bilder sind von Sesriem und/oder der nächsten
Umgebung.
Konnte einfach nicht widerstehen, sie hier im Großformat zu präsentieren.
Die Fahrt ging weiter auf der D826, heute auch C27 genannt. Sie wurde
zu einem echten Kraftakt. Immer wieder komplett weggewaschen, vor
dem Abzweig der D845 Tiefsand, daß nur Schieben weiterhilft, und
dann im Anschluß über Geröllfelder die kaum eine Piste erkennen
lassen.
Wegen des schlechten Pistenzustandes und der brütenden Hitze komme
ich häufig nicht mehr als 6 oder 7 Kilometer weit und muß wieder
und wieder eine Pause einlegen. Mal Brot mit Wasser, mal Müsli auf
Milch, mal Fruchtsalat aus der Büchse.
Zum Glück hilft ein ausgedehntes Nachtlager, die Kräfte wieder zu
stärken. So kann es am nächsten Morgen 'frisch, fromm, fröhlich'
weitergehen.
Doch auch an diesem Tag verlangt die Hitze und die schlechte Piste wieder
alles ab. Die Abstände zwischen Pausen werden immer kürzer, meine
Wasservorräte immer knapper. Nicht das geringste Gesträuch weit und
breit, bleibt mir nichts übrig als weiterzufahren. Dann am Nachmittag
endlich
ein einzelner kleiner Dornenbusch. Halte an und krieche so gut es geht
in seinen Schatten. Minimal, aber besser als nichts.
Habe noch etwa 7 Liter Wasser übrig und trinke davon langsam und
bedächtig
um den Wasserverlust auszugleichen. Trotzdem merke ich wie meine
Gedanken nicht mehr so frisch gehen wie normalerweise. Kein gutes
Zeichen. Überwinde mich, krabbel aus dem mickrigen Schatten, gehe
hinüber
zum Rad und hole die beiden großen Wasserkanister. Beide noch mit etwa
2 bis 3 Liter Wasser.
Nehm's Cappy ab und schütte mir einen halben Kanister über den Kopf. Mit
der Hand durch die Haare, ins Gesicht, in den Nacken. Die andere Hälfte
über Arme und Beine die sofort anfangen zu kribbeln wie Tier und übers
Shirt
und wieder die Haare.
Erst jetzt, die Gedanken wieder klar, begreife ich wie extrem ausgelaugt
ich war. Das hätte auch schief gehen können!
Sitze noch weitere zwei Stunden unter dem Busch und kalkuliere den
weiteren
Wasserbrauch bis nach Betta. Bei kühleren Temperaturen und lockerer
Fahrweise gut machbar!
Bis nach Betta fahre ich an diesem Tag allerdings gar nicht mehr. Nur
wenige
Kilometer weiter fand ich einen Abzweig zu "Tolou's Lodge".
Doch dazu mehr auf der nächsten Seite...
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